Glossar

Hier finden Sie wichtige Begriffe und Konzepte erklärt, die Ihnen bei der Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit in der Logistik begegnen. Das Glossar dient als Informationsquelle und Nachschlagewerk.

Agenda 2030

Die Agenda 2030 ist ein weltweiter Aktionsplan der Vereinten Nationen (UN), der im Jahr 2015 von allen UN-Mitgliedsstaaten angenommen wurde. Sie besteht aus 17 Zielen für eine weltweite nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs), die bis zum Jahr 2030 erreicht werden sollen. 

Diese Ziele umfassen eine breite Palette von sozialen, wirtschaftlichen und Umweltthemen wie nachhaltiger Konsum und Produktion, Bildung, Geschlechtergleichstellung, nachhaltige Industrieentwicklung, Klimaschutz sowie die Förderung von Frieden und Gerechtigkeit. Die Agenda 2030 ist ein umfassender Rahmen, der darauf abzielt, eine nachhaltige, gerechte und inklusive Zukunft für alle Menschen zu schaffen, wobei der Grundsatz „niemanden zurücklassen“ eine wichtige Rolle spielt.

In ihrem Whitepaper „Nachhaltigkeit in Logistik und Supply Chain Management“ (2021) hebt die BVL fünf dieser SDGs als besonders relevant für die Logistik hervor: SDG 4 – „Hochwertige Bildung“, SDG 8 – „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“, SDG 11 – „Nachhaltige Städte und Gemeinden“, SDG 13 – „Maßnahmen zum Klimaschutz“ und SDG 17 – „Partnerschaft zur Erreichung der Ziele“

Weiterführende Links: 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung: https://17ziele.de/


Kuhlmeier, W., Pillmann-Wesche, R., Schütt-Sayed, S.,  Vollmer, T. (2024): Der Werkzeugkasten für einen nachhaltigkeitsorientierten Berufsschulunterricht. Hamburg. URL: https://cloud.klimaschutzstiftunghamburg.de/index.php/s/p2BXKENEqoCdL3F (Zugriff am 17.03.2025).

Arbeitsgesundheit in der Verladelogistik

Arbeitsgesundheit in der Verladelogistik umfasst Maßnahmen zur Sicherstellung der physischen und psychischen Gesundheit der Beschäftigten, insbesondere in Bezug auf ergonomische Arbeitsweisen, Unfallverhütung und Belastungsmanagement. Dazu gehören der Einsatz von Hebehilfen zur Reduzierung körperlicher Beanspruchung, regelmäßige Sicherheitsunterweisungen sowie die Gestaltung von Arbeitsabläufen zur Vermeidung von Stress und Überlastung. Ein Beispiel ist die Implementierung automatisierter Förder- und Hebesysteme, die das manuelle Heben schwerer Lasten minimieren und somit das Risiko von Muskel-Skelett-Erkrankungen senken. Durch präventive Gesundheitsmaßnahmen wird nicht nur das Wohlbefinden der Mitarbeitenden gefördert, sondern auch die Effizienz und Nachhaltigkeit in der Logistik verbessert.

Arbeitssicherheit in der Hafenlogistik

Arbeitssicherheit in der Hafenlogistik umfasst alle Maßnahmen, die darauf abzielen, Unfälle, Verletzungen und gesundheitliche Risiken in den anspruchsvollen Arbeitsbereichen eines Hafens zu minimieren. Aufgrund der hohen mechanischen Belastungen, des Einsatzes schwerer Maschinen und der Witterungseinflüsse erfordert die Hafenlogistik spezielle Sicherheitsvorkehrungen. Dazu gehören das Tragen persönlicher Schutzausrüstung, regelmäßige Sicherheitsunterweisungen, Gefährdungsanalysen sowie klare Vorschriften für den Umgang mit Containerkränen, Staplern und Gefahrgütern.

Besonders herausfordernd sind die extremen Witterungsbedingungen in Hafenbereichen. Schutzmaßnahmen gegen Kälte, Wind und Nässe umfassen wetterfeste Arbeitskleidung, beheizte Aufenthaltsräume und Pausenregelungen, um gesundheitliche Belastungen wie Unterkühlung oder Erfrierungen zu vermeiden. Ebenso sind Maßnahmen zum Hitzeschutz essenziell, darunter ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Schattenplätze sowie flexible Arbeitszeiten, um Belastungen durch hohe Temperaturen zu reduzieren. Ergonomische Arbeitsbedingungen, Notfallpläne und die Einhaltung von Arbeitsschutzrichtlinien, wie sie in der Berufsgenossenschaftlichen Vorschrift (BGV) und im Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) festgelegt sind, tragen wesentlich zur Sicherheit und zum langfristigen Wohlbefinden der Beschäftigten in der Hafenlogistik bei.

Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung (BBNE)

Ziel der Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung (BBNE) ist es

„Kompetenzen zu fördern, mit denen die Arbeits- und Lebenswelt im Sinne der Nachhaltigkeit gestaltet werden können. Der Anspruch ist, dass beruflich qualifizierte Fachkräfte in der Lage sind, ihr Handeln an möglichen langfristigen und globalen Wirkungen – bezogen auf Umwelt, Gesellschaft und wirtschaftliche Entwicklungen – zu beurteilen und auszurichten“ (Hemkes, 2018, 3).

Im Strategiepapier der Arbeitsgruppe „Berufliche Aus- und Weiterbildung“ des Runden Tisches der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ heißt es:

„Nachhaltigkeitsorientierte Kompetenzen sind (…) nicht allgemein, sondern domänenabhängig an konkrete berufliche Handlungen und Tätigkeitsfelder geknüpft und werden als integraler Teil beruflicher Handlungskompetenz verstanden. So wird das Ziel, zur nachhaltigen Entwicklung durch verantwortliches berufliches Handeln beitragen zu können, mit dem Berufsethos verknüpft und als Möglichkeit erkannt, berufliche Bildung attraktiver zu gestalten“ (DUK 2014, 3)

Eine zentrale Herausforderung betrifft die Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen bei steigendem Wettbewerbsdruck. Gleichzeitig offenbaren sich Widersprüche zwischen nachhaltigen Praktiken und Ansprüchen einerseits sowie betrieblichen Effizienznotwendigkeiten andererseits, beispielsweise wenn Kunden gleichermaßen niedrige Preise und nachhaltige Transportwege erwarten. Nachhaltiges berufliches Handeln bedeutet daher auch, sich mit den Spannungen zwischen betrieblicher Effizienzrationalität und Nachhaltigkeitsrationalität auseinanderzusetzen.

CO₂-Äquivalente (CO₂e)

CO₂-Äquivalente (CO₂e) sind eine Maßeinheit, die dabei hilft, die Wirkung verschiedener Treibhausgase zu vergleichen. Verschiedene Gase erwärmen die Erde unterschiedlich stark. Zum Beispiel hat Methan (CH₄) eine viel stärkere Wirkung auf das Klima als Kohlendioxid (CO₂), obwohl es in kleineren Mengen vorkommt.

Um das zu vergleichen, rechnet man die Wirkung anderer Treibhausgase in „CO₂-Äquivalente“ um. Das heißt, man gibt an, wie viel CO₂ den gleichen Effekt hätte. So können wir besser verstehen, wie stark ein bestimmtes Gas zum Klimawandel beiträgt.

Wenn man also sagt, ein Gas hat „10 CO₂-Äquivalente“ oder auch „10 CO₂e“, ist damit gemeint, dass seine Wirkung auf das Klima so stark ist, wie die Wirkung von 10 Einheiten CO₂.

Diversität in den Berufen der Lager- und Hafenlogistik

Diversität in den Berufen der Lager- und Hafenlogistik umfasst die Integration unterschiedlicher sozialer, kultureller und beruflicher Hintergründe der Beschäftigten. Sie zeigt sich insbesondere in der Zusammenarbeit von Menschen mit vielfältigen Herkunftsgeschichten, häufig geprägt durch einen hohen Migrationsanteil. Auszubildende haben vielfach ein niedriges Qualifikationsniveau. Die Integration von Diversität in den Berufen der Lager- und Hafenlogistik bringt sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich:

Eine der zentralen Herausforderungen ist die sprachliche Verständigung, da in diesen Berufen häufig Menschen mit unterschiedlichen Erstsprachen zusammenarbeiten. Dies kann die Kommunikation im Arbeitsalltag und das Verständnis von Sicherheitsvorschriften erschweren. Ebenso erfordert die Heterogenität der Qualifikationsniveaus gezielte Einarbeitungs- und Weiterbildungsmaßnahmen, um ein gemeinsames Kompetenzniveau zu gewährleisten. Auch kulturelle Unterschiede in Bezug auf Arbeitsweisen, Hierarchieverständnis und Erwartungen können zu Missverständnissen führen und bedürfen einer sensiblen Führung und klarer Strukturen.

Darüber hinaus kann die soziale Integration von Mitarbeitenden aus herausfordernden Milieus eine zusätzliche Aufgabe für Ausbildende darstellen. Sie erfordert Maßnahmen, die ein positives Arbeitsklima fördern und Barrieren für eine langfristige berufliche Entwicklung abbauen. Trotz dieser Herausforderungen bietet Diversität erhebliche Chancen.Unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen tragen zur Förderung von Innovation und kreativen Problemlösungen bei. Multikulturelle Teams stärken das interkulturelle Verständnis und fördern eine offene Unternehmenskultur, die sich positiv auf die Zusammenarbeit auswirkt. Unternehmen, die Diversität aktiv leben, steigern zudem ihreAttraktivität als Arbeitgeber, da sie ein inklusives Umfeld bieten, in dem sich Fachkräfte unabhängig von ihrer Herkunft willkommen fühlen. Dies kann langfristig zu einer höheren Mitarbeiterbindung und Fachkräftesicherung führen. Unternehmen, die gezielt auf ein interkulturelles Management, klare Kommunikationsstrategien und individuelle Weiterbildungsmaßnahmen setzen, können langfristig von einer leistungsstarken, resilienten und zukunftsfähigen Arbeitskultur profitieren.

Drei Säulen der Nachhaltigkeit

Bis in die 1970er Jahre wurde Nachhaltigkeit vorrangig als Umweltbildung verstanden und auf ökologische Fragen reduziert. Spätestens seit den 1990er Jahren wird Nachhaltigkeit als ein mehrdimensionales Konstrukt aufgefasst, bei dem die ökologische, die soziale und die ökonomische Perspektive als ineinandergreifende Säulen der Nachhaltigkeit verstanden werden.

ökonomische Nachhaltigkeit steht für ein gutes und stabiles Wirtschaften.

ökologische Nachhaltigkeit steht für den Schutz der Umwelt und der natürlichen Ressourcen,

soziale Nachhaltigkeit stellt den Menschen in den Mittelpunkt. Sie steht für die Würde des Menschen aber auch für den Anspruch des Allgemeinwohls, faire arbeitsbedingungen und der Gesellschaft,

Emissionsfaktor

Der Emissionsfaktor gibt an, wie viel CO₂ oder andere Schadstoffe freigesetzt werden, wenn eine bestimmte Menge an Energie verbraucht oder ein bestimmter Rohstoff verwendet wird.

Zum Beispiel: Wenn bei der Nutzung von Flurförderzeugen Diesel verbrannt wird, entsteht eine bestimmte Menge CO₂. Der Emissionsfaktor hilft dabei, zu berechnen, wie viel das genau ist. Er wird oft in Gramm oder Kilogramm pro Liter, Kilowattstunde oder Tonne angegeben.

Mit dem Emissionsfaktor kann man also besser verstehen, wie schädlich bestimmte Stoffe oder Aktivitäten für das Klima sind.


Umweltbundesamt (2022): CO2-Emissionsfaktoren für fossile Brennstoffe. Aktualisierung 2022. URL: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/co2-emissionsfaktoren-fuer-fossile-brennstoffe-0 (Zugriff am 06.11.2024)

Umweltbundesamt Österreich (2024): Emissionsfaktoren der Verkehrsträger. URL: https://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/themen/mobilitaet/daten/ekz_pkm_tkm_verkehrsmittel.pdf (Zugriff am 06.11.2024)

Nachhaltige Handlungsstrategien

Um ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, wird eine nachhaltige Handlungsstrategie benötigt. Der ausgewogene Einsatz der drei Elemente EffizienzKonsistenz und Suffizienz kann dabei helfen, die eigenen Arbeitsprozesse zu hinterfragen und sie nachhaltiger zu gestalten – nicht nur auf Managementebene, sondern in allen Arbeitsbereichen.


Effizienz
Beim Prinzip der Effizienz geht es darum, möglichst gute Produkte und Dienstleitungen mit möglichst wenig Einsatz von Material, Energie und Zeit zu realisieren, um das sogenannte Input-Output-Verhältnis zu verbessern. Dadurch kann der Ressourcenverbrauch reduziert und Umweltbelastungen verringert werden. Das Effizienzprinzip ist in der Wirtschaft fest verankert zur Erreichung ökonomischer Ziele und gut vereinbar mit der Erreichung ökologischer und sozialer Zielsetzungen.

Aber: Effizienzgewinne führen häufig auch zu einem sogenannten Rebound-Effekt. Er beschreibt das Phänomen, dass Effizienzgewinne durch neue Technologien oder Maßnahmen teilweise oder vollständig durch eine erhöhte Nutzung oder geändertes Verhalten kompensiert werden. Statt Ressourcen einzusparen, können solche Effizienzsteigerungen also sogar zu einem Mehrverbrauch führen.

Ein Beispiel aus der Logistik:
Ein Unternehmen investiert in moderne, elektrisch betriebene Flurförderzeuge, die deutlich weniger Energie pro gefahrenem Kilometer benötigen als ältere Dieselgeräte. Die Erwartung ist, dadurch die Energiekosten und CO₂-Emissionen zu reduzieren.
Da die neuen Fahrzeuge günstiger im Betrieb sind (z.B. durch niedrigere Energiekosten), könnte ihre Nutzung ausgeweitet werden. Statt Fahrten zu optimieren und Ladungen zu bündeln, würden beispielsweise häufiger kleinere Transporte durchgeführt. Oder das Unternehmen könnte aufgrund der geringen Betriebskosten zusätzliche Geräte anschaffen, was insgesamt zu einem höheren Energieverbrauch führt.
Der erwartete Umwelt- und Kostenvorteil durch die energieeffizienten Fahrzeuge würde in diesem Beispiel teilweise oder sogar vollständig durch die intensivere Nutzung aufgehoben. Dies zeigt, wie wichtig es ist, Effizienzgewinne mit anderen nachhaltigen Handlungsstrategien zu kombinieren.


Suffizienz

Suffizienz bedeutet, bewusst mit den vorhandenen Ressourcen umzugehen und den tatsächlichen Verbrauch durch Verzicht oder Verhaltensänderungen zu reduzieren, anstatt auf Effizienzsteigerungen durch technologische Verbesserungen zu setzen. Dies erfordert die genaue Betrachtung des Bedarfs, die Priorisierung von Notwendigem gegenüber Überflüssigem und die bewusste Entscheidung, weniger Ressourcen zu verbrauchen.  

Ein Beispiel aus der Logistik:
Das Aufkommen von Leerfahrten und der damit verbundene Ressourcenverbrauch ist immer wieder eine Herausforderung in logistischen Arbeitsprozessen. Statt mehr Fahrzeuge anzuschaffen, helfen suffiziente Lösungsansätze, um das Auftragsaufkommen besser zu bewältigen. Die Optimierung der Fahrwege und Bündelung von Transporten sowie der Verzicht auf unnötige Fahrwege reduziert den Einsatz der Fahrzeuge. So wird weniger Energie verbraucht und die Abnutzung der Geräte verringert. Die Suffizienz-Strategie erfordert, das zeigt das Beispiel, keine neuen Technologien, sondern basiert auf bewusster Planung und Verhaltensänderung.


Konsistenz

„Konsistenz beinhaltet die Ausrichtung sämtlicher Handlungen und Entscheidungen auf die langfristige Erhaltung und Regeneration der natürlichen Ressourcen sowie Ökosysteme.“ (Kuhlmeier et al., 2024, S. 236)

Die Konsistenz-Strategie setzt darauf, umweltfreundliche und nachhaltige Technologien einzusetzen, mit Hilfe derer negative Umweltauswirkungen reduziert werden und die sich in eine Kreislaufwirtschaft integrieren lassen.

„Die Wahrung ökologischer Konsistenz erfordert eine Anpassung von Verhaltensweisen und Wirtschaftsweisen an die Kapazitäten und Resilienz der Umwelt, um eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen zu gewährleisten und negative Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren.“ (Kuhlmeier et al., 2024, S. 236)

Ein Beispiel aus der Lagerlogistik:
Ein Unternehmen führt Flurförderzeuge ein, die mit erneuerbarer Energie betrieben werden. Dafür werden die Ladestationen der E-Flurförderzeuge mit Solarenergie betrieben, sodass die Fahrzeuge emissionsfrei arbeiten können und keine indirekten Emissionen entstehen. Außerdem werden abgenutzte Teile, beispielsweise Reifen, an spezialisierte Recyclingunternehmen übergeben, statt sie zu entsorgen. Dies sind Beiträge zur Reduzierung der ökologischen Auswirkungen des Betriebes und unterstützen langfristige Nachhaltigkeitsziele.


Behrendt, S., Göll, E., Korte, F. (2016). Effizienz, Konsistenz, Suffizienz. Strategieanalytische Betrachtung für eine Green Economy. Berlin.

Kuhlmeier, W., Pillmann-Wesche, R., Schütt-Sayed, S., Vollmer, T. (2024). Der Werkzeugkasten für einen nachhaltigkeitsorientierten Berufsschulunterricht. Hamburg. URL: https://hibb.hamburg.de/wp-content/uploads/sites/33/2024/02/BBnE_Werkzeugkasten.pdf (Zugriff am 05.12.2024)

SDG 4 – „Hochwertige Bildung“

Das SDG 4 – „Hochwertige Bildung“ hat das Ziel, eine inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung zu gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle zu fördern. Logistik ist personalintensiv, komplex und technologiegetrieben. Eine zukunftsorientierte Personalentwicklung mit umfassenden Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten ist entscheidend für einen langfristigen Geschäftserfolg.

In der Logistik bedeutet dies für die Aus- und Weiterbildung beispielsweise die Anwendung moderner Technologien und Förderung digitaler Kompetenzen, die Sicherstellung von Bildungsangeboten für benachteiligte Gruppen und die Entwicklung von Weiterbildungsmöglichkeiten für Mitarbeitende, um sich den wandelnden Anforderungen der Logistik anzupassen.

Die Förderung des Nachhaltigkeitsbewusstseins in der Aus- und Weiterbildung von Logistikfachkräften ermöglicht es ihnen, sich daran zu beteiligen, dass nachhaltige Zielsetzungen der Logistikbranche erreicht werden. Hierzu gehören beispielsweise eine CO₂-armen Wirtschaft, die Reduzierung von Abfälle und der Aufbau effizienter Lieferketten.

Beispiel: Schulung / Weiterbildung zum Thema digitale Auftragsbearbeitung im Bereich der Komissionierung 

SDG 8 – „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“

Das SDG 8 – „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“ verfolgt die Förderung eines inklusiven und nachhaltigen Wirtschaftswachstums, produktiver Vollbeschäftigung und menschenwürdiger Arbeit für alle. 

Für den Logistiksektor bedeutet das unter anderem die Sicherstellung sicherer und gesunder Arbeitsplätze, die Bekämpfung von Ausbeutung und unfairer Bezahlung in der globalen Lieferkette und die Einhaltung arbeitsrechtlicher Standards. Außerdem sollten Beschäftigungsmöglichkeiten in innovativen und zukunftsorientierten Bereichen gefördert werden, wie z.B. E-Commerce, nachhaltige Lieferketten und digitale Technologien. 

Der Logistiksektor kann zur Erreichung eines nachhaltiges Wirtschaftswachstum beitragen, indem nachhaltige Transportmethoden gefördert werden, ein Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten erfolgt oder auch die Entwicklung von Strategien zur Ressourceneffizienz unterstützt wird. 

SDG 11 – „Nachhaltige Städte und Gemeinden“

Das SDG 11 – „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ hat das Ziel, Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig zu gestalten. 

Ein wesentlicher Beitrag ist die Reduzierung von Emissionen im urbanen Güterverkehr. Durch die Umstellung auf emissionsfreie Transportmittel, wie Elektro- oder Wasserstofffahrzeuge, sowie die Nutzung von Lastenrädern für die letzte Meile kann die Luftqualität in Städten verbessert werden. Gleichzeitig können intelligente City-Logistik-Konzepte, etwa Mikrohubs und Paketstationen, dazu beitragen, den Lieferverkehr effizienter zu gestalten und Verkehrsstaus zu reduzieren.

Ein weiterer Aspekt ist die Optimierung der urbanen Infrastruktur. Logistikzentren und Warenlager sollten nachhaltig geplant und in bestehende Stadtstrukturen integriert werden, um unnötige Transportwege zu vermeiden. Zudem kann die digitalisierte Verkehrssteuerung helfen, den Güterverkehr effizienter zu lenken und Staus zu minimieren.

Auch die Reduzierung von Lärm und Flächenverbrauch ist ein wichtiger Faktor. Durch den Einsatz leiserer Transportmittel und optimierter Routenplanung kann die Logistik dazu beitragen, die Lebensqualität in Städten zu verbessern. Zudem fördert eine Kreislaufwirtschaft in der Logistik – beispielsweise durch nachhaltige Verpackungen und optimierte Rücknahmesysteme – den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen.

Zusammenfassend kann die Logistik durch emissionsarme Transportlösungen, effiziente Stadtlogistik, ressourcenschonende Infrastruktur und Digitalisierung wesentlich dazu beitragen, nachhaltige und lebenswerte Städte zu schaffen. Damit unterstützt sie direkt die Ziele von SDG 11 und trägt zur langfristigen Entwicklung umweltfreundlicher, sicherer und sozial gerechter urbaner Räume bei.

SDG 13 – „Maßnahmen zum Klimaschutz“

Das SDG 13 – „Maßnahmen zum Klimaschutz“ fordert dringendes Handeln zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen. Der Logistiksektor spielt eine zentrale Rolle bei der Erreichung dieses Ziels, da er erheblich zu den globalen Treibhausgasemissionen beiträgt, aber auch großes Potenzial zur Emissionsreduktion bietet. 

Der Logistiksektor trägt durch verschiedene Maßnahmen zur Erreichung des SDG 13 bei. Dazu gehört die Reduzierung von Treibhausgasemissionen, die Förderung nachhaltiger Lieferketten und Kreislaufwirtschaft oder die fortschreitende Digitalisierung der Arbeitsprozesse.  

SDG 17 – „Partnerschaft zur Erreichung der Ziele“

SDG 17 – „Partnerschaft zur Erreichung der Ziele“ fordert offene Dialoge, soziales Engagement und eine konstruktive Mitarbeit in relevanten Verbänden schaffen ein Gemeinschaftsgefühl, das die Nachhaltigkeitsbemühungen eines jeden einzelnen Partners deutlich verstärken kann.

Es betont die Bedeutung von globalen Partnerschaften, um nachhaltige Entwicklung zu fördern. Die Logistikbranche spielt dabei eine zentrale Rolle, da sie weltweit Lieferketten, Handel und Zusammenarbeit zwischen Ländern und Unternehmen ermöglicht. Durch effiziente, nachhaltige und faire Logistikprozesse können Partnerschaften gestärkt und nachhaltige Entwicklungsziele global umgesetzt werden.

Ein entscheidender Beitrag der Logistik liegt in der Förderung nachhaltiger Lieferketten. Unternehmen arbeiten zunehmend daran, transparente und verantwortungsbewusste Liefernetzwerke zu schaffen. Dies umfasst die Reduktion von CO₂-Emissionen, die Einhaltung sozialer Standards entlang der gesamten Lieferkette und die Vermeidung von Umweltbelastungen durch ressourcenschonende Transportmethoden.

Die Logistikbranche kann außerdem als Vermittler zwischen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft agieren. Internationale Handelsbeziehungen ermöglichen Wissenstransfer, Technologieförderung und nachhaltige Investitionen in Entwicklungsländern. Logistikunternehmen können gezielt Kooperationen mit nachhaltigen Zulieferern eingehen und so faire Arbeitsbedingungen sowie ethische Handelspraktiken stärken.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Digitalisierung und Datenvernetzung. Durch intelligente Logistiklösungen, Blockchain-Technologien und Echtzeit-Tracking können Lieferketten transparenter, effizienter und widerstandsfähiger gestaltet werden. Dies fördert die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Regierungen und NGOs, um nachhaltige Entwicklungsziele schneller und effektiver zu erreichen.

Zusammenfassend trägt die Logistik durch nachhaltige Lieferketten, internationale Zusammenarbeit, faire Handelspraktiken und innovative Technologien wesentlich zur Umsetzung von SDG 17 bei. Sie fördert globale Partnerschaften, die den nachhaltigen Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft aktiv vorantreiben.

Soziale Nachhaltigkeit in der betrieblichen Praxis

Soziale Nachhaltigkeit in der betrieblichen Praxis umfasst Maßnahmen zur Förderung fairer Arbeitsbedingungen, Sicherheit am Arbeitsplatz und Chancengleichheit für alle Beschäftigten. Sie beinhaltet die Einhaltung sozialer Standards, den Schutz der Gesundheit der Mitarbeitenden sowie die Unterstützung beruflicher Weiterentwicklung. In der Praxis bedeutet dies unter anderem gerechte Löhne, ergonomische Arbeitsplätze, eine sichere Arbeitsumgebung sowie Schulungen zur persönlichen und fachlichen Qualifikation. Dadurch trägt soziale Nachhaltigkeit dazu bei, langfristig motivierte und leistungsfähige Mitarbeitende zu beschäftigen.

Soziale Nachhaltigkeit in der Hafenlogistik

Aspekte der sozialen Nachhaltigkeit sind auch in betrieblichen Handlungsfeldern der Logistik anzutreffen und spielen insbesondere in der Hafenlogistik eine zentrale Rolle. Die Arbeitsumgebung in Häfen ist geprägt von anspruchsvollen Tätigkeiten, hohen Sicherheitsanforderungen und einer vielfältigen Belegschaft. Daher umfasst soziale Nachhaltigkeit in diesem Bereich eine Reihe von Maßnahmen, die darauf abzielen, faire Arbeitsbedingungen zu gewährleisten, die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen und Chancengleichheit zu fördern. Dazu gehören:

o   die Schaffung fairer Arbeitsbedingungen, die angemessene Löhne, planbare Arbeitszeiten und Schutz vor Ausbeutung umfassen. Insbesondere in der Hafenlogistik, in welcher Schichtarbeit und physische Belastungen zum Arbeitsalltag gehören, ist eine nachhaltige Gestaltung der Arbeitsbedingungen essenziell, um die langfristige Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten zu sichern,

o   der Arbeitsschutz: Da viele Tätigkeiten mit schweren Maschinen, großen Lasten und wechselnden Witterungsbedingungen verbunden sind, ist eine angemessene PSA zur Verfügung zu stellen. Präventive Maßnahmen zur Unfallverhütung und zum Schutz der Gesundheit müssen konsequent umgesetzt werden,

o   die Förderung von Diversität und Chancengleichheit. Die Hafenlogistik ist eine Branche, in der Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, Qualifikationen und Lebenserfahrungen zusammenarbeiten.

Sustainable Development Goals (SDG) in der Logistik

Die Relevanz nachhaltiger Entwicklung wird in der Logistik insbesondere anhand der Sustainable Development Goals erkennbar. Die Bundesvereinigung Logistik (BVL) hebt fünf SDGs als besonders relevant für die Logistik hervor:


SDG 4: Hochwertige Bildung hat das Ziel, eine inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung zu gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle zu fördern. Logistik ist personalintensiv, komplex und technologiegetrieben. Eine zukunftsorientierte Personalentwicklung mit umfassenden Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten ist entscheidend für einen langfristigen Geschäftserfolg.

In der Logistik bedeutet dies für die Aus- und Weiterbildung beispielsweise die Anwendung moderner Technologien und Förderung digitaler Kompetenzen, die Sicherstellung von Bildungsangeboten für benachteiligte Gruppen und die Entwicklung von Weiterbildungsmöglichkeiten für Mitarbeitende, um sich den wandelnden Anforderungen der Logistik anzupassen. Die Förderung des Nachhaltigkeitsbewusstseins in der Aus- und Weiterbildung von Logistikfachkräften ermöglicht es ihnen, sich an der Erreichung nachhaltiger Zielsetzungen der Logistikbranche zu beteiligen.


SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum verfolgt die Förderung eines inklusiven und nachhaltigen Wirtschaftswachstums, produktiver Vollbeschäftigung und menschenwürdiger Arbeit für alle. Logistikdienstleister erleichtern den globalen Handel und unterstützen so wirtschaftliches Wachstum. Der Schutz der Menschenrechte und angemessene Arbeitsbedingungen gehören zum Verantwortungsbereich jedes Unternehmens.

Für den Logistiksektor bedeutet das unter anderem die Sicherstellung sicherer und gesunder Arbeitsplätze, die Bekämpfung von Ausbeutung und unfairer Bezahlung in der globalen Lieferkette und die Einhaltung arbeitsrechtlicher Standards. Außerdem sollten Beschäftigungsmöglichkeiten in innovativen und zukunftsorientierten Bereichen gefördert werden, wie z.B. nachhaltige Lieferketten und digitale Technologien.

Der Logistiksektor kann zur Erreichung eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums beitragen, indem nachhaltige Transportmethoden gefördert werden, ein Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten erfolgt oder auch die Entwicklung von Strategien zur Ressourceneffizienz unterstützt wird.


SDG 11, Nachhaltige Städte und Gemeinden hat das Ziel, Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig zu gestalten. Die Städte und ihre Bevölkerungen wachsen. Intelligente Logistiklösungen sichern in dieser Entwicklung die Lebensqualität. Der Logistiksektor spielt eine wesentliche Rolle bei der Erreichung dieses Ziels, da er stark mit urbanen Systemen verknüpft ist und erheblich zur Lebensqualität sowie zur ökologischen Belastung in Städten beiträgt. 

Hier sind ein paar Beispiele, wie der Logistiksektor zur Erreichung von SDG 11 beitragen kann: 
– Einsatz emissionsfreier Fahrzeuge
– Koordinierte Lieferzeiten, um den Verkehr in Städten zu entlasten
– Aufbau von Ladeinfrastrukturen für elektrische Lieferfahrzeuge
– Umstellung auf emissionsarme Technologien zur Verringerung der Luftverschmutzung
– Entwicklung von nachhaltigen Energiekonzepten für städtische Logistikzentren


SDG 13, Maßnahmen zum Klimaschutz fordert dringendes Handeln zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen. Der Logistiksektor spielt eine zentrale Rolle bei der Erreichung dieses Ziels, da er erheblich zu den globalen Treibhausgasemissionen beiträgt, aber auch großes Potenzial zur Emissionsreduktion bietet.

Der Logistiksektor trägt durch verschiedene Maßnahmen zur Erreichung des SDG 13 bei. Dazu gehört die Reduzierung von Treibhausgasemissionen, die Förderung nachhaltiger Lieferketten und Kreislaufwirtschaft oder die fortschreitende Digitalisierung der Arbeitsprozesse.


SDG 17, Partnerschaft zur Erreichung der Ziele: Offene Dialoge, soziales Engagement und eine konstruktive Mitarbeit in relevanten Verbänden schaffen ein Gemeinschaftsgefühl, das die Nachhaltigkeitsbemühungen eines jeden einzelnen Partners deutlich verstärken kann.

Treibhausgasemissionen

Treibhausgase sind Gase in der Atmosphäre der Erde, die dazu beitragen, die Erde warm zu halten. Sie wirken wie die Glasscheiben eines Gewächshauses (Treibhauses): Sie lassen das Sonnenlicht herein, aber verhindern, dass die Wärme einfach wieder entweicht. Dadurch bleibt die Erde warm genug, damit Menschen, Tiere und Pflanzen leben können.

Die wichtigsten Treibhausgase sind Kohlendioxid (CO₂), Methan (CH₄), Stickoxide wie Lachgas (N₂O) und Wasserdampf. Diese Gase kommen auf natürliche Weise vor, aber durch menschliche Aktivitäten – wie das Verbrennen von Kohle, Öl und Gas zum Beispiel beim Fahren mit Flurförderzeugen – wird viel mehr von ihnen in die Luft gebracht. Die Freisetzung von Treibhausgasen in die Luft nennt man Treibhausgasemission.

In der Logistik werden durch jeden Transport von Gütern direkt und indirekt Treibhausgase ausgestoßen. Die direkten Emissionen entstehen beim tatsächlichen Transport und sind vom Transportmittel, der Ladung, der Entfernung und vom Kraftstoffverbrauch abhängig. Aber auch die Herstellung von Strom und Kraftstoffen, die Produktion von Fahrzeugen und der Straßenbau verbrauchen Energie und verursachen dadurch indirekte Emissionen. 

Je mehr Treibhausgase in der Luft sind, desto mehr Wärme wird auf der Erde gehalten. Das führt dazu, dass sich das Klima verändert und die Temperaturen steigen. Dieser Vorgang wird als Klimawandel bezeichnet und hat große Auswirkungen auf das Wetter, die Natur und das Leben auf der Erde.